Kleine Kinder aufwecken ohne Drama – Die besten Tipps

Kind aufwecken

Natürlich möchte fast jedes Elternteil die lieben Kleinen am liebsten ausschlafen lassen. So zuckersüss sind sie sonst nie, wie wenn sie schlafen. Und so unleidig, wie wenn sie aufgeweckt werden.

Leider lässt sich das Aufwecken der Kinder meistens nicht vermeiden. Die Kleinen müssen in den Kindergarten oder Schule, die Eltern zur Arbeit. Der Terminkalender kennt da keine Rücksichten. Doch wie kann man kleine Kinder ohne Drama aufwecken? Von uns bekommen Sie die besten Tipps.

Ohne geht es nicht: genügend Schlaf

Bekommen Ihre Kleinen genügend Schlaf? Kinder brauchen mehr Schlaf als Erwachsene. Und wenn sie auch abends oft keine Lust haben einzuschlafen, kommen sie natürlich morgens schlechter aus den Federn, wenn sie übermüdet sind. Ein Säugling kann zum Beispiel bis zu 17 Stunden am Tag Schlaf brauchen, mit einem Jahr sind es etwa 14 Stunden, mit vier Jahre 12, mit sechs Jahren elf Stunden.

Hier haben wir die besten Tipps, wie Sie Kinder früher ins Bett bekommen.

Natürlich variiert die Menge des benötigten Schlafes mit dem einzelnen Kind, daher können Zahlen immer nur grobe Anhaltspunkte sein. Dazu hängt sie aber auch von äusseren Faktoren ab. Wer viel an der frischen Luft ist, wird eher müde, ebenso wer sich viel bewegt. Aber auch Infekte können zusätzliches Schlafbedürfnis erzeugen.

Wenn Sie herausbekommen wollen, wie viel Schlaf Ihr Kind wirklich braucht, führen Sie doch einfach mal drei Wochen lang Buch darüber, wie viel es tatsächlich schläft. Dann haben Sie anschliessend einen Richtwert.

Schläft Ihr Kind beispielsweise elf Stunden am Tag und soll morgens um sieben aufstehen, sollten Sie es, wenn es keinen Mittagsschlaf macht, um acht Uhr abends ins Bett stecken. So können Sie sicher sein, dass es morgens ausgeschlafen ist.
Hat Ihr Kind dauerhaft Probleme mit dem Einschlafen oder Durchschlafen, kann es sinnvoll sein, einen Arzt aufzusuchen.

Nimmt Stress heraus: genügend Zeit einplanen

Planen Sie auf jeden Fall genügend Zeit für das Wecken und die übrige Morgenroutine ein. Experten sagen, dass das Aufstehen umso schlechter klappt, je knapper der Zeitplan ist. Und die Erfahrung bestätigt dieses Phänomen.

Wenn Sie jeden Morgen mit dem Aufwecken der Kleinen kämpfen, stehen Sie doch einfach mal zehn Minuten früher auf und probieren aus, ob diese kleine Veränderung nicht die gesamten Kämpfe beseitigt.

Spart Zeit und Nerven: Dinge schon abends erledigen

Eine grosse Hilfe kann es sein, notwendige Tätigkeiten schon abends zu erledigen. Wenn der Ranzen schon abends gepackt wurde, braucht das nicht mehr morgens zu geschehen. Wenn die Wäsche schon bereit auf dem Stuhl liegt, braucht nicht mehr am Morgen über die Kleidung diskutiert zu werden. Das schafft Zeit und Ressourcen. Sogar der Frühstückstisch kann schon gerichtet werden, um den Morgen zu entzerren.

Unangenehme Aufgabe abgeben: das eigentliche Wecken auslagern

Oft ist es hilfreich, den eigentlichen Weckvorgang auszulagern. Schliessen Sie zum Beispiel den Rollladen nicht vollständig oder stellen Sie einen Tageslichtwecker im Kinderzimmer auf.

Bei grösseren Kindern darf es auch ein eigener, kindgerechter ‚normaler’ Wecker sein. Der macht viele Kinder auch noch ganz schön stolz – ein weiterer Vorteil. Wenn das Kind vorab schon aus dem Tiefschlaf geholt wird, sind es nicht mehr Sie, der oder die diese unangenehme Aufgabe übernimmt.

Hilfreich zum Wachwerden: Hintergrundgeräusche

Ein anderer Aspekt: Seien Sie nicht zu leise. Wenn Sie selber schon auf den Beinen sind und durch die Wohnung laufen, singen Sie ruhig ein wenig oder schalten Sie das Radio ein, klappern Sie mit Geschirr, öffnen Sie die Türen geräuschvoll.

Durch diese Hintergrundgeräusche wird das Kind ebenfalls aus der Tiefschlafphase herausgeholt. Es rechnet damit, bald geweckt zu werden. Dadurch wird die Prozedur einfacher und angenehmer für alle Beteiligten. Auch Kaffeeduft kann als solches Signal dienen.

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: freundlich bleiben

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit – in der Hektik des Alltags geht es aber nur zu oft unter: Seien Sie freundlich. Wecken Sie Ihre Kleinen nicht im Kasernenton, sondern freundlich und zugewandt. Lächeln Sie. Wünschen Sie einen guten Morgen, anstatt nur ‚Aufstehen!’ zu brüllen. Küssen Sie Ihrem Kind die Stirn, streicheln Sie es über die Wange, nennen Sie es beim Kosenamen.

Wohl jeder Mensch reagiert positiv auf Freundlichkeit. Und – seien Sie ehrlich – Sie werden auch lieber von einem lächelnden Gesicht mit freundlicher Stimme angesprochen als zwischen zusammengebissenen Zähnen angeknurrt, oder? Im Übrigen schallt es bekanntlich so aus dem Wald heraus, wie es hereinschallt. Eine freundliche Ansprache ruft oft auch Freundlichkeit hervor.

Besonders wichtig: Konsequenz

Seien Sie konsequent. Wenn die Kinder wissen, dass sie mit Quengeln und einfach Liegenbleiben noch eine Viertelstunde im Bett herausschinden können, werden sie das jedes Mal probieren. Auch, wenn es heute überhaupt nicht passt. Dann ist Frustration vorprogrammiert.

Hilfreich und praktisch: Routinen

Bilden Sie Routinen heraus. Wenn jeden Morgen erst neu verhandelt werden muss, ob zuerst die Zähne geputzt werden oder das Kind sich zuerst anzieht, wenn an einem Morgen das Frühstück schon wartet, am anderen aber erst noch der Ranzen gepackt wird, fordert das Konzentration, die eventuell morgens noch nicht vorhanden ist. Eine feste Reihenfolge hilft.

Öffnen Sie das Fenster, damit frische Luft hereinkommt. Sauerstoff macht wach. Auch Bewegungen wie ein gemeinsames Recken und Strecken oder ein Hampelmannspiel machen Spass und vertreiben die Müdigkeit.

Selbst ganz kleine Kinder kann man schon durch kleine Gymnastikübungen erfreuen und wach machen.

Kindern tun feste Abläufe gut, weil sie ihnen Sicherheit geben. Gerade am Morgen, der ohnehin etwas heikel ist durch Müdigkeit und Termindruck, können diese festen Abläufe kleine und grosse Dramen verhindern helfen.

Fazit

Die Umstellung auf ein entspannteres Aufstehen wird nicht von einem Tag auf den anderen funktionieren. Routinen müssen sich erst etablieren. Neue Abläufe müssen sich erst einschleifen. Doch wenn Sie jeden Tag freundlich und konsequent das Ziel verfolgen, wird es jeden Tag ein wenig besser. Vermutlich nicht perfekt. Und es kann immer wieder diese Morgen geben, an denen nur noch alles durcheinander geht. Aber immer seltener.

Bleiben Sie dran. Es lohnt sich.