Kind zahnt, was tun? Die besten Hilfsmittel & Hausmittel für zahnende Babys

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Auf den ersten Zahn wird sehnsüchtig gewartet. Zähne bekommen ist aber mit Schmerzen und Stress verbunden. Vom Heilkraut über den Beissring bis zu Salben, es stehen unterschiedliche Mittel zur Verfügung, um dem Baby das Zahnen zu erleichtern.

Babys erste Zähne

Laut Statistik bricht der erste Zahn durchschnittlich im Alter von 8,6 Monaten durch. Eine Abweichung von zwei Monaten nach oben oder unten, ist durchaus als normal anzusehen. Bei einigen Babys kommen sogar zwei Schneidezähne gleichzeitig durch, und zwar in der Regel die unteren.

Das bevorstehende Ereignis kündigt sich mehrere Tage vorher an. Die Babys sind weinerlich und beissen an allen erreichbaren Gegenständen herum. Es kann Fieber auftreten, die Zahnleisten sind gerötet, das Baby hat wenig Appetit und es kommt zu vermehrten Speichelfluss. Natürlich möchten alle Eltern ihr Kind nicht leiden sehen und den Zahndurchbruch für das Baby so leicht als nur möglich machen.

Kauen beruhigt und sorgt für Linderung

Zahnende Babys kauen gerne auf harten Gegenständen herum. Warum das Kauen den Schmerz lindert, weiss man nicht ganz genau. Es wird vermutet, dass durch die Kaubewegungen die Zahnleisten massiert und der Durchbruch der Zähne beschleunigt wird.

Eine gute Alternative zu hartem Babyspielzeug und auch zu den Fingern der Eltern sind die im Handel erhältlichen Beiss- oder Kauringe. Es gibt sowohl weiche als auch harte Beissringe. Bei den weichen Modellen muss darauf geachtet werden, dass keine gesundheitsschädlichen Weichmacher enthalten sind.

Einige Beissringe enthalten eine Flüssigkeit. Die kühlende Wirkung wird von zahnenden Babys als angenehm empfunden. Das merkt man daran, dass sie ruhiger werden und leichter einschlafen. Damit die Flüssigkeit angenehm kühl ist, wird der Beissring in den Kühlschrank, jedoch nicht in das Gefrierfach gelegt. Ein zu kalter Kauring kann sogar zu Erfrierungen der zarten Mundschleimhaut führen.

Der natürliche Beissring

Viele Eltern folgen dem Trend und verbannen industriell hergestellte Kunststoffringe aus dem Kinderzimmer. Ein natürlicher Kauring ist die Veilchenwurzel, die schon seit langer Zeit als hilfreiches Hausmittel zahnende Babys unterstützt. Bei der Anwendung muss beachtet werden, dass die Veilchenwurzel aus biologischem Anbau stammen sollte.

Im Handel werden Veilchenwurzeln an einer Kordel angeboten. Die Kordel kann dem Baby um das Handgelenk gebunden werden. Das erleichtert dem zahnenden Kind das Kauen.

Die Kordel darf niemals um den Hals des Kindes gebunden werden. Beim Krabbeln oder Spielen besteht eine erhöhte Verletzungsgefahr. Ausserdem muss darauf geachtet werden, dass das Baby nicht länger als zehn Minuten an der Wurzel kaut.

Einige Ärzte betrachten die Veilchenwurzel mehr als kritisch. Sie vertreten die Meinung, dass die bakterielle Belastung zu hoch ist. Deshalb ist bei der Verwendung der Veilchenwurzel Hygiene enorm wichtig. Nach dem Kauen muss die Wurzel gründlich ausgekocht werden.

Brotkruste und Rüebli

Eine Brotkruste oder ein hartes Rüeblistück leisten den gleichen Dienst als ein Beissring. Während das Baby kaut, darf es nie alleine gelassen werden. Das Kind könnte sich an den sich auflösenden Resten verschlucken.

Ruebli beissen hilft oft auf natürliche Weise

Schmerzlinderung aus der Apotheke und Drogerie

In den Apotheken und Drogerien sind Salben, Tropfen und Tinkturen erhältlich. Die Wirkstoffe lindern den Schmerz und das Baby wird ruhiger und schläft nachts besser durch. Die hilfreichen Mittel werden entweder mit dem Finger oder mit einem Wattestäbchen in die Kieferleiste einmassiert. Vor der Verabreichung der Tinkturen unbedingt die Hände gut waschen.

Kühlen und massieren

Nicht immer sind die Schmerzen stark. Bei leichten Beschwerden reicht es oft schon aus, einen kalten Kaffeelöffel auf die Kieferleiste zu legen oder diese vorsichtig mit dem Finger zu massieren.

Schmerzlinderung durch Heilpflanzen

Salbei und Kamille sind bekannte und geschätzte Heilkräuter. Aus beiden Pflanzen wird ein Tee zubereitet und in die Kieferleisten einmassiert.

Das zahnende Baby und die Homöopathie

Eltern können sich bei ihrem Kinderarzt beraten lassen. Um die Schmerzen zu lindern, stehen homöopathische Präparate zur Verfügung. Die Ärzte sind bei der Wahl der richtigen Globuli gerne behilflich.

Helfen Bernsteinketten dem zahnenden Baby?

Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Bernsteinketten die Schmerzen des zahnenden Babys lindern. Ob es stimmt, ist nicht erwiesen und Experten haben grosse Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Kette. Es ist reine Glaubenssache, doch viele Kleinkinder tragen eine Bernsteinkette um den Hals.

Dabei kann die Kette schnell zu einer grossen Gefahr werden. Babys können beim Spielen hängen bleiben oder die Bernsteinkette reisst. Werden die Perlen vom Baby verschluckt oder in die Nase gestreckt, besteht akute Lebensgefahr.

Schmerzmittel

Wenn alle Hilfs- und Hausmittel nichts helfen und das zahnende Kind unruhig ist, sowie überhaupt nicht schlafen kann, sorgt ein Säuglingszäpfchen für Besserung. Zäpfchen sollten nur nach Absprache mit dem Kinderarzt und nur in Ausnahmefällen verabreicht werden und eignen sich nicht als Dauerlösung.

Fazit

Zahnen gehört bei Kleinkindern und Babys einfach dazu. Nicht jedes Kind kann mit den Schmerzen gleich gut umgehen. Auch bei den Hilfsmitteln und Heilmitteln gibt es nicht die eine, wahre Lösung. Vermutlich muss man etwas herumprobieren, um die für einen optimale Lösung zu finden.