
Als Eltern stellen wir oft fest, dass unsere Kinder eine natürliche Faszination für den Weltraum entwickeln. „Mama, wie viele Planeten gibt es?“ oder „Papa, was ist der grösste Planet?“ sind Fragen, die in vielen Schweizer Familien am Abendbrottisch oder beim Betrachten des Nachthimmels auftauchen. In diesem Blogbeitrag möchte ich euch nicht nur die Planeten unseres Sonnensystems vorstellen, sondern auch clevere Merkhilfen an die Hand geben, damit eure Kinder (und vielleicht auch ihr selbst) sie sich leicht einprägen können.
Die acht Planeten unseres Sonnensystems
Unser Sonnensystem besteht aus der Sonne und allen Himmelskörpern, die sie umkreisen. Zu den wichtigsten gehören die acht Planeten:
- Merkur – der innerste und kleinste Planet
- Venus – der heisseste Planet
- Erde – unser Heimatplanet
- Mars – der rote Planet
- Jupiter – der grösste Planet
- Saturn – der Planet mit den auffälligen Ringen
- Uranus – der „liegende“ Planet (seine Rotationsachse ist stark gekippt)
- Neptun – der blaue, äusserste Planet
Früher zählte man auch Pluto zu den Planeten, doch seit 2006 gilt er offiziell nur noch als Zwergplanet. Diese Änderung sorgt bei manchen Eltern für Verwirrung, da sie in ihrer Schulzeit noch neun Planeten gelernt haben.
Die inneren und äusseren Planeten
Unser Sonnensystem lässt sich grob in zwei Gruppen unterteilen:
Die inneren Planeten
Die ersten vier Planeten (Merkur, Venus, Erde und Mars) werden auch als terrestrische oder Gesteinsplaneten bezeichnet. Sie zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Feste Oberfläche aus Gestein
- Relativ klein im Vergleich zu den äusseren Planeten
- Höhere Dichte
- Wenige oder keine Monde
- Näher an der Sonne
Die äusseren Planeten
Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun sind die Gasriesen (wobei Uranus und Neptun manchmal auch als Eisriesen bezeichnet werden). Ihre Merkmale:
- Bestehen hauptsächlich aus Gas (vor allem Wasserstoff und Helium)
- Sind deutlich grösser als die inneren Planeten
- Haben viele Monde (Jupiter hat über 80!)
- Befinden sich weiter von der Sonne entfernt
- Haben meist Ringsysteme (am auffälligsten bei Saturn)
Einfache Merksprüche für die Planetenreihenfolge
Um sich die Reihenfolge der Planeten von der Sonne aus zu merken, gibt es verschiedene Eselsbrücken. Hier sind einige davon, die bei Schweizer Kindern gut ankommen:
Klassischer Merkspruch
Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unseren Nachthimmel.
Für Fussballfans
Meine Verwandten Essen Manchmal Junge Schweizer Union Neuchâtel-Käse.
Lustige Alternative
Manche Vögel Essen Morgens Ja Sehr Ungern Nüsse.
Wählt einen Spruch, der zu euren Kindern passt, oder erfindet gemeinsam einen eigenen. Das macht nicht nur Spass, sondern fördert auch das Gedächtnis! Eine schlechte Konzentrationsfähigkeit ist da auf einmal wie weggeblasen.
Spannende Fakten zu jedem Planeten
Hier einige interessante Details zu jedem Planeten, die euren Kindern helfen können, sich die Himmelskörper besser zu merken:
Merkur
- Nächster Planet zur Sonne
- Ein Tag auf dem Merkur dauert 176 Erdtage
- Hat fast keine Atmosphäre
- Tagsüber bis zu 430°C heiss, nachts bis zu -180°C kalt
Venus
- Oft als „Schwesterplanet der Erde“ bezeichnet wegen ähnlicher Grösse
- Heissester Planet mit etwa 465°C (heisser als Merkur!)
- Dreht sich in die entgegengesetzte Richtung wie die meisten anderen Planeten
- Ist von dichten Wolken aus Schwefelsäure umhüllt
Erde
- Einziger bekannter Planet mit Leben
- Zu 71% mit Wasser bedeckt
- Hat genau einen natürlichen Satelliten: den Mond
- Perfekte Bedingungen für Leben: Nicht zu heiss, nicht zu kalt
Mars
- Der rote Planet (wegen Eisenoxid/Rost in seinem Boden)
- Hat die höchsten Berge im Sonnensystem (Olympus Mons, 22 km hoch)
- Hat zwei kleine Monde: Phobos und Deimos
- Ziel vieler Raumsonden, da man dort nach Spuren von Leben sucht
Jupiter
- Grösster Planet im Sonnensystem (1.300 Erden würden hineinpassen)
- Hat den Grossen Roten Fleck, einen riesigen Sturm
- Besitzt über 80 Monde, darunter die vier grossen „Galileischen Monde“
- Hat ein sehr starkes Magnetfeld
Saturn
- Bekannt für seine spektakulären Ringe aus Eis und Gestein
- Hat die geringste Dichte aller Planeten – er könnte auf Wasser schwimmen!
- Besitzt den Mond Titan, der eine eigene Atmosphäre hat
- Die Ringe erstrecken sich über 280.000 km, sind aber nur etwa 10 m dick
Uranus
- Erscheint aufgrund von Methan in seiner Atmosphäre bläulich-grün
- „Liegt auf der Seite“ mit einer Achsenneigung von 98 Grad
- Seine 27 bekannten Monde sind nach Figuren von Shakespeare benannt
- Ein Jahr auf dem Uranus dauert 84 Erdenjahre
Neptun
- Der blaueste Planet dank Methan in seiner Atmosphäre
- Hat die stärksten Winde im Sonnensystem (bis zu 2.100 km/h)
- Wurde durch mathematische Berechnungen entdeckt, bevor man ihn sah
- Sein grösster Mond Triton hat aktive Geysire aus flüssigem Stickstoff
Kreative Lernaktivitäten für die ganze Familie
Um das Wissen über die Planeten zu festigen, könnt ihr mit euren Kindern diese Aktivitäten ausprobieren:
- Bastelt ein Planetenmodell: Nutzt verschiedenfarbige Styroporkugeln und bemalt sie entsprechend der Planeten. Mit Draht oder Schnur könnt ihr sie aufhängen.
- Planetenspaziergang: Legt im Freien massstabsgetreue Entfernungen zwischen den Planeten fest und spaziert von einem zum nächsten. So bekommt ihr ein Gefühl für die gewaltigen Distanzen.
- Planetenmemory: Bastelt Karten mit Bildern und Namen der Planeten und spielt Memory damit.
- Weltraumkuchen: Backt einen Kuchen mit verschiedenen Schichten, die die unterschiedlichen Planetenschichten darstellen.
- Planetentheater: Jedes Familienmitglied wählt einen Planeten und stellt ihn den anderen vor, vielleicht sogar mit selbstgebasteltem Kostüm!
Wann man welche Planeten am Himmel sehen kann
Einige Planeten sind mit blossem Auge sichtbar und können ein tolles Beobachtungserlebnis für die ganze Familie sein:
- Merkur: Schwer zu beobachten, da er immer nahe an der Sonne steht. Am besten kurz nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang zu sehen.
- Venus: Der hellste Planet am Himmel, oft als „Morgenstern“ oder „Abendstern“ zu sehen.
- Mars: Erscheint als rötlicher Stern, am besten während seiner Opposition zu sehen (wenn er der Erde am nächsten ist).
- Jupiter: Sehr hell und gut sichtbar, seine vier grössten Monde kann man sogar mit einem einfachen Fernglas erkennen.
- Saturn: Mit blossem Auge als heller Stern zu sehen, für die Ringe braucht man allerdings ein Teleskop.
In der Schweiz gibt es viele Sternwarten, die regelmässig öffentliche Beobachtungsabende anbieten – eine wunderbare Gelegenheit für Familien, mehr über unsere kosmischen Nachbarn zu erfahren. Besonders beeindruckend ist hier das Space Eye Planetarium in Niedermuhlern.
Solltest du in einer Stadt mit starker „Lichtverschmutzung“ leben – also die Sterne nicht gut am Nachthimmel erkennen können, dann kann auch ein Sternenhimmel-Projektor eine gute Alternative sein. Er projiziert dir den Sternenhimmel direkt an die Decke und Wände deines Kinderzimmers – auch gut als Alternative zu einem Nachtlicht geeignet.
Fazit: Ein kosmisches Abenteuer für die ganze Familie
Die Erkundung unseres Sonnensystems kann ein faszinierendes Abenteuer für die ganze Familie sein. Mit den richtigen Merkhilfen und etwas Kreativität wird das Lernen über die Planeten zu einem spannenden Erlebnis, das die Neugierde und das Interesse eurer Kinder an Wissenschaft und Astronomie weckt.
Denkt daran: Es geht nicht nur darum, Fakten auswendig zu lernen, sondern auch darum, die Begeisterung für die Wunder des Universums zu entfachen. Wer weiss – vielleicht inspiriert ihr damit die nächste Generation von Schweizer Astronominnnen und Astronomen!
Habt ihr mit euren Kindern schon einmal die Planeten beobachtet oder besondere Merksprüche entwickelt? Teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren!